Abstract
Rolf Dieter Brinkmanns Gedichte zählen zu den wichtigsten Innovationsmomenten der deutschsprachigen Literatur in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Tradition der beat poets verpflichtet, läutete Brinkmann in Deutschland das Zeitalter der sogenannten „Pop-Literatur” ein – und offerierte eine literarische Welt, die sich eng an der Logik spätkapitalistischer Konsumkultur orientierte. Der vorliegende Aufsatz geht der Frage nach, inwiefern das plötzliche Sich-Auftun von Vergangenem, von Räumen, Momenten und Orten der Erinnerung im Gedicht für Brinkmanns Kritik an Kapitalismus und Kulturindustrie eine zentrale Rolle spielt. Es wird gezeigt, wie das lyrische Interesse am augenscheinlich Banalen und Trivialen von Massenware und kulturindustriellem Konsumgut in eine subversive Ausfaltung von Zeitebenen mündet, die dem Gedicht und der Sprache dasjenige zurückerstattet, was der Markt ihnen genommen hat: ein Gedächtnis.
Original language | English (US) |
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Pages (from-to) | 52-71 |
Number of pages | 20 |
Journal | The German Quarterly |
Volume | 95 |
Issue number | 1 |
DOIs | |
State | Published - Jan 1 2022 |
Externally published | Yes |
All Science Journal Classification (ASJC) codes
- Cultural Studies
- Visual Arts and Performing Arts
- Literature and Literary Theory
Keywords
- consumerism
- culture industry
- memory
- pop literature
- Rolf Dieter Brinkmann